Liebe Aikidoka!
Ein sehr spannendes, arbeitsreiches und von Veränderungen geprägtes Jahr ist gerade zu Ende gegangen. In der Generalversammlung vom 3.10.2011 wurden die Weichen für die Zukunft des ÖAV gestellt. Mit der Adaption an die veränderten Bedingungen, die durch den Tod von unserem Shihan Tamura Sensei eingetreten sind, wurde ein neu gewählter Vorstand beauftragt, welchem von der GV das Vertrauen geschenkt wurde. An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals bei den bisherigen Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeit! Wir hoffen auch auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
Um die Eigenständigkeit zu erlangen und der Historie Rechnung zu tragen, war u.a. die Anpassung der bestehenden Statuten an die Hombu Dojo Regulations und an unsere geschichtlichen Voraussetzungen notwendig. Diese wurden bereits von den offiziellen Stellen genehmigt und sind somit gültig. Ein erster, wichtiger Schritt. Zurzeit arbeitet der Vorstand an der Anpassung der Geschäftsordnung.
Unsere “Person in Charge” (So-Sekininsha) hat sich bemüht – in enger Zusammenarbeit mit Yamada Sensei – die Rückstände der letzten Jahre auszugleichen und hat im Hombu Dojo eine Liste mit Graduierungsvorschlägen hinterlegt. Die Ergebnisse werden im Jänner (Kagami-biraki) im Zuge einer Zeremonie vom Doshu Moriteru Ueshiba verlautbart – wir werden sämtliche Mitglieder umgehend davon informieren.
Ebenso freut es mich euch mitteilen zu können, dass wir auch schon die ersten Prüfungen, die wir noch vor Jahresende unterbringen wollten, selbständig abgenommen haben. Eine Kommission bestehend aus den Mitgliedern der neu formierten AAC (Austrian Aikido Commission – Yoshida, Koren, Linert) haben im Rahmen eines Lehrganges in Salzburg geprüft.
Rudi Steiner, Bruno Wintersteller und Thomas Hamberger haben ihre Prüfungen zum dritten Dan und Gerwin Bumberger seine zum vierten Dan bestanden. Herzliche Gratulation! Dies war ein weiterer, ganz bedeutender Schritt in die Zukunft für den Österreichischen Aikidoverband.
Doch keine harmonische Zukunft ohne Respekt vor der Vergangenheit. Deshalb wollen wir auch betonen, wie wichtig uns die gemeinsame Historie ist. Dazu gehören auch einige der ältesten und engsten Studenten von Tamura Sensei wie Claude, Stephane und Toshiro mit denen wir uns durch deren langjährige Arbeit in Österreich verbunden fühlen.
Wir wissen und akzeptieren, dass es den Wunsch gibt, dass auch diese hervorragenden Lehrer in Österreich prüfen können. Deswegen versuchen wir eine Lösung zwischen dieser Individualität und dem Erhalt der Identität des ÖAV hinzubekommen. Eine Möglichkeit wäre z.B. durch den sogenannten “letter of delegation”. Dadurch könnten diese Lehrer in Österreich prüfen und es wäre die Einreichung über den ÖAV gewährleistet.
Bitte seid versichert, dass wir bestrebt sind IMMER im Interesse der Gemeinschaft des ÖAV und der Aikikai-Richtlinien zu handeln.
Für das Jahr 2012 sind unter anderem folgende Verbandsaktivitäten geplant:
- Schaffung einer effizienten Mitglieder- und Graduierungsverwaltung des Verbandes
- Österreich-Lehrgang – ein Lehrgang mit allen österreichischen Lehrern und Prüfungen
- Die bewährten Dan-Vorbereitungslehrgänge
- Trainerlehrgang in Niederöblarn
Meine lieben Aikidoka, das Jahr eins nach dem Tode unseres hoch geschätzten Meisters Tamura Nobuyoshi war kein leichtes. Dank dem Bestreben das gemeinsam Aufgebaute zu bewahren und dem Eingeständnis jedes einzelnen, im Sinne des Gemeinschaftswohles sein Ego hintanzustellen haben wir mit Eurer Hilfe diese schwierige Phase überwunden. Wir haben ihm dadurch ein ehrendes Andenken bewahrt und gezeigt, dass wir bereit sind, Aikido weit über reine technische Perfektion hinaus zu verstehen.
In diesem Sinne bitten wir auch weiterhin um Eure Unterstützung zur erfolgreichen Weiterentwicklung des ÖAV und wünschen Euch viel Gesundheit, Glück und Erfolg im neuen Jahr! Mögen wir alle ausreichend Zeit und Ruhe für unser Training finden und möge das Gemeinsame weiterhin das Trennende überwiegen.
Für den Vorstand des Österreichischen Aikidoverbandes
Der Präsident, Markus Herzl
Graz, 2. Jänner 2012